Zweimal im Jahr lädt der Rote Stern zu großen Fußballfesten.
Beide Turniere stehen für ein diskriminierungsfreies Miteinander, unabhängig von Herkunft, Religion, Solvenz, Hautfarbe oder Sexueller Orientierung. Die Überschüsse werden sämtlich gesellschaftspolitisch engagierten Gruppen, Vereinen, Initiativen oder Einrichtungen gespendet.
Anneliese-Oelte-Pokal
Jedes Jahr findet am 9. November in Ahrensburg der „Gang des Erinnerns und der Ermutigung“ statt, der vom „Runden Tisch Ahrensburg – für Zivilcourage und Menschenrechte, gegen Diskriminierung und Rechtsextremismus“ organisiert wird. Entlang der wenigen Stolpersteine, des jüdischen Friedhofes und ehemaliger Wohnorte der Ahrensburger Opfern des NS-Regimes erinnern vor allem Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen und der Woldenhornschule in selbst erarbeiteten Texten und Liedern an das Schicksal der Familie Rath, von Magnus Lehmann und von Anneliese Oelte. Im November 2012 lernte Mitglieder des RSK bei diesem „Gang des Erinnerns“ an Annelieses Stolperstein in der Ernst-Ziese-Straße ihre Nichte kennen und die Idee entstand, Anneliese unser Hallenturnier zu widmen.
Anneliese wurde 1934 geboren und schon mit zwei Jahren das erste Mal in die Alsterdorfer Anstalten eingewiesen, wo ihr „Idiotie“ attestiert wurde. Ihre Familie holte sie nach ein paar Monaten wieder für kurze Zeit zurück nach Hause, war aber offenbar überfordert und wurde auch angesichts der Krankheit der Mutter dazu gedrängt Anneliese 1938 in ein Kinderheim nach Bad Oldesloe zu geben. Kurz vor ihrem vierten Geburtstag wurde sie von dort wieder an die Alsterdorfer Anstalten überstellt, da sie im Kinderheim als „nicht bildungsfähig“ eingestuft wurde und sich eine „geeignetere Anstalt“ ihrer annehmen sollte – so geht es aus ihren Krankenakten hervor. Knapp vier Jahre später wurde sie mit 300 anderen Hamburger Mädchen und Frauen, allesamt Insassinnen der Alsterdorfer Anstalten und der Psychiatrie Ochsenzoll, 1942 in einem Güterwagen nach Wien deportiert. In der Wiener Heil- und Pflegeanstalt für Geistes- und Nervenkranke wurden Anneliese und die anderen Frauen und Mädchen durch Vernachlässigung, Unterernährung und mangelnde Pflege vorsätzlich ermordet. Anneliese starb im Alter von 11 Jahren.
Mit einem Fußballturnier an Annelieses Schicksal zu erinnern, mag erstmal nicht besonders naheliegend erscheinen. Wir möchten das fröhliche und schöne Zusammenkommen aber dazu nutzen, um an ein Mädchen zu erinnern, das den Freuden ihrer Kindheit auf so grausame Art beraubt wurde. Anders als sie dürfen wir heute Freiheit, Gleichheit und Akzeptanz erleben und sollten doch nicht vergessen, dass dies nicht für alle Menschen gilt. Diese Privilegien müssen erkämpft und verteidigt werden.
Wie die Stolpersteine auf den Wegen, muss das Gedenken ein fester Bestandteil unserer Erinnerung und Gesellschaft werden und bleiben. Nicht nur ab und zu, sondern immer wieder. Und warum also nicht auch auf dem Fußballplatz?
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Antirassistisches Fußballturnier
Jeden Sommer im Juli findet seit 2010 unser Antirassistisches Fußballtunier auf dem Stormarnplatz statt. Das auf vier Kleinfeldern ausgetragene Freizeitturnier ist seit Jahren ein Highlight in vielen Terminkalendern und zieht immer wieder Teams aus Nah und Fern nach Ahrensburg.
Aktuelle Information zum Antira