Am gestrigen Sonntag hieß es Derbyzeit auf dem Stormarnplatz. Im Doppelderby um die Innenstadtmeisterschaft trafen beide RSK Männer-Teams auf die jeweilige Ligakonkurrenz vom FC Ahrensburg. Den Auftakt machen die Zweitvertretungen.
Vor dem Anpfiff bat Schiedsrichter Helmut Maack um eine Schweigeminute für Mohamed Islam Chaib. Der junge Spieler des TSV Trittau wurde vor wenigen Tagen brutal aus dem Leben gerissen und hinterlässt bei Familie, Freunden und im Verein eine große Lücke. Auch wir durften schon mit Islam auf dem Platz stehen und haben ihn als freundlichen und fairen Sportler kennenengelernt. Unser Mitgefühl gehört den Angehörigen.
Nach diesem emotionalen Beginn rollte dann der Ball. Mit reichlich Selbstbewusstsein im Gepäck agierte die Zweite vom Anpfiff weg offensiv und erspielte sich erste Gelegenheiten in Führung zu gehen. Nach Ballverlusten ging es schnell, griffig und oft erstaunlich clever in die Arbeit gegen den Ball. In der Anfangsphase hatten die Gastgeber große Mühe sich Entlastung zu verschaffen. Farhad und Sasha hatten in dieser guten Phase die besten Gelegenheiten. Auf der anderen Seite dauerte es bis etwas zur 30. Minute bevor Lars die ersten Prüfungen durch die FCA-Offensive souverän vereiteln konnte. Dann waren es wieder Sasha und Farhad, sowie Marcel die für die verdiente Führung hätten sorgen können. Der FC wird noch einmal per Freistoß gefährlich, bevor die Endphase wieder den Sternen gehört. Aber Marcel, Sasha und Sayed bekommen die Kugel leider nicht ins Netz. Dann ging es in die Halbzeit.
Das Zwischenfazit fällt positiv aus, auch wenn der RSK aus seiner Feldüberlegenheit keinen Profit schlägt. Eine Führung mit einem, wenn nicht sogar mit zwei Treffern wäre möglich und vor allem verdient gewesen. Bleibt zu hoffen, dass sich das nicht rächt.
Der zweite Durchgang beginnt, wie der erste weitestgehend verlief. Till kam für Marcel, sonst alles beim alten. Der FCA mit einzenen Aktionen, aber weitestgehend der RSK im Vorwärtsgang. Sayed mit einer weiteren Chance, bevor es langsam emotionaler wird. Oli verlädt zu wiederholten seinen Gegenspieler und bringt den Ball ins Zentrum. Auch wenn aus der Situation keine unmittelbare Gefahr entstand, zumindest nicht für eines der Tore, sorgte sie für eine Veränderung der Dynamik auf dem Platz. Denn bei Olis Gegenspieler war die Frustrationstoleranz ganz offensichtlich ausgereizt und ließ das den RSK-Präsi in Form eines mehrsekündigen Schwitzkastens inklusive kleiner Ringereinlage spüren. Augenscheinlich außerhalb des Wahrnehmungsbereichs des Referees kam Ahrensburgs 9er nochmal glimpflich, nämlich ohne jegliche Konsequenz davon. Das bis dahin leidenschaftlich, aber fair geführte Spiel wurde nun hitzig. In der unmittelbare Folge pariert erst Lars stark, bevor Farhad auf der Gegenseite per Kopf die Führung verpasst.
Die Partie wird nun offener, der FC mit vielen weiten Bällen, die aber selten für ernsthafte Gefahr sorgen, aber auch der RSK nun zum einen etwas weniger strukturiert und zu oft mit der Entscheidung für den schweren Ball. Das war im ersten Durchgang besser. Allerdings immer noch mit Oberwasser. Trotzdem hat der Rote Stern in dieser Phase Glück. Der FC greift an, der Ball kommt im Zentrum zu Spielertrainer Cetin, der im Strafraum vom Ball getrennt, aber auch von den Beinen geholt wurde. Aus der Zuschauer*innenperspektive sicher nicht endgültig zu entscheiden, aber von außen hätte sich niemand über den Elfmeterpfiff gewundert. Er blieb aus.
Kurz darauf dann endlich ein Treffer. Und zwar auf der richtigen Seite. Marcel wird links im Strafraum eingesetzt, sein Ball in Zentrum spielt ein bisschen Flipper bevor er zu Till gelangt, der trocken einschiebt. 77. Spielminute, FCA 0, RSK 1.
Erwartungsgemäß führte das Tor nicht zur Beruhigung der Nerven. Erstaunlicherweise, weil es eben sonst eher nicht funktioniert, blieb es auf RSK-Seite vergleichsweise ruhig. Niemand ließ sich von der Hektik anstecken und alle blieben fokussiert.
Und kurz vor Schluß dann sogar fast noch das 0:2. Oli geht auf rechts steil, ist zu schnell für seinen Gegenspieler und wird deutlich im Strafraum und glasklar regelwidrig von den Beinen geholt. Auch hier blieb der Pfiff aus. Eine Konzessionsentscheidung? Wir wissen es nicht.
Dem FC sollte aber auch in der spontan von 4 auf 7 Minuten verlängerten Nachspielzeit kein Tor mehr gelingen, weshalb die Entscheidung folgenlos blieb.
Ein vor allem im ersten Durchgang selbstbewusst und strukturiert geführtes Spiel, welches trotz der erwartbar hitzigen Derbyatmosphäre auch in der zweiten Hälfte erstaunlich reif gestatet wurde, findet mit dem RSK den verdienten Sieger. Der FC ließ in vereinzelten Aktion aufblitzen, dass sie zu mehr in der Lage sind, konnten die Sterne aber glücklicherweise nicht für den streckenweise betriebenen Chancenwucher bestrafen. Somit geht das erste Derby des Tages an den Roten Stern.
Aufstellung: Lars – Idriss, Haase, Max, Chris (Marcel) – Ove, Sasha, Marcel (Till), Oli, Farhad, Sayed
Bank: Jonas, Lasse, Maik, Philipp, Marco