Als einziges RSK-Team war an diesem Wochenende die Zweite unterwegs. Für das Team von Schüler ging es zur Reserve des VfL Rethwisch. Nach zuletzt erfolgreichen Spielen, sollte auch gegen den Tabellenzehnten ein Sieg her. Gänzlich ungewohnt für die Zweitvertretung der Sterne, standen erstmalig in dieser Spielzeit die gleichen 11 Spieler zum Anpfiff auf dem Platz, wie im vorangegangenen Spiel. Nur auf der Bank kam es zu kleineren Rochaden. Erfreulich.
Vor Anpfiff begingen die Teams eine Schweigeminute für ein unter der Woche verstorbenen Vereinsmitglied des VfL Rethwisch. Auf diesem Wege drücken wir den Hinterbliebenen unser Mitgefühl aus.
Auf dem großen, top gepflegten Rasenplatz entspann sich von Beginn an ein unterhaltsames Spiel. Die erste Chance hatte hierbei der RSK in Person von Danny, der nach 5 Minuten im Eins-gegen-Eins über die Querlatte schießt. Aber auch Rethwisch brauchte keine lange Anlaufzeit und testete kurz darauf Marco im Tor der Sterne.
Im direkten Gegenzug kommt das Spielgerät erneut zu Danny, der aus relativ spitzem Winkel nur den Fänger der Heimelf trifft.
Beide Teams suchen immer wieder den direkten Weg nach Vorne und kreieren so zahlreiche gute Gelegenheiten. Mit Laufe der Spielzeit übernimmt der RSK aber etwas die Kontrolle. Bis es zum ersten Tor kommen sollte, mussten die Zuschauer*innen aber noch bis in die 33. Minute warten. Und zu dem Zeitpunkt überraschend fiel es nicht für die Kickers. Eckball durch Rethwisch von rechts, der Ball wird zu zentral geklärt und Rethwischs Tim Sämann befördert die Kugel aus 16 Metern flach ins Ahrensburger Netz.
Das hatte sich nicht wirklich angedeutet.
Glücklicherweise sollte der Rückstand auch kein Dauerzustand sein. Nur vier Minuten nach dem Treffer des VfL schickte Farhad Zoran mit einem Steilpass auf die Reise. Der Stoßstürmer sprintet in den Strafraum, am herauseilenden Keeper vorbei und schiebt dann unbedrängt ins leere Tor. 1:1.
Kaum rollte der Ball wieder sollte der RSK das Spiel auch schon vollends drehen. Ecke durch Marcel, die Kugel fliegt von rechts in den Strafraum, Getümmel, Farhad kommt an den Ball und bringt ihn im Netz unter. 1:2 in der 40.Spielminute.
Aber auch damit war für Durchgang 1 noch nicht Feierabend. Wieder nur drei Minuten nach der Führung klingelt es erneut. Dieses Mal aber auf der falschen Seite. Freistoß aus dem rechten Halbfeld, hoher Ball an den Fünfmeterraum, Jonas will per Kopf klären, befördert die Kugel aber für Marco unhaltbar neben den rechten Pfosten. Ausgleich, 43. Minute. Dann war aber für´s erste Schluß und der gute Referee entließ die Teams in die Pause.
Zur Halbzeit kam Omed für Marcel. Die Einwechslung sollte sich als Glücksgriff erweisen.
Zunächst war es aber Rethwisch, mit den ersten Offensivaktionen. Einmal Marco, einmal Ove retten dabei in höchster Not. Dann aber auch mal wieder der RSK. Omed setzt Farhad schön ein, der Offensivmann trifft die Kugel aber nicht richtig und verzieht.
Die nächste erwähnenswerte Szene reiht sich nahtlos an die zahllosen unglücklichen Aktionen der letzten Wochen ein. Bei einer Abwehraktion kugelt sich Marco den Finger aus und muss nach kurzen Behandlungsversuchen ausgewechselt werden. Haase ging nun in den Kasten und Friedemann ersetzte wiederum ihn in der Innenverteidigung.
War die erste Hälfte schon streckenweise hektisch, sollte die zweite von nun an noch eine gehörige Schippe drauflegen. Glücklicherweise erstmal zu Gunsten des RSK.
Eine Stunde war gespielt, da bekommt Danny den Ball zentral vor dem Strafraum des Heimteams, steckt stark auf den von links einlaufenden Omed durch, der zur Grundlinie zieht, selber abschließen kann, aber den besser postierten Zoran am hinteren Fünfereck sieht und anspielt. Dieser hat keine Mühe den Ball unbedrängt im Kasten unterzubringen. 2:3, 60. Minute.
Kaum rollt der Ball wieder erobern sich die Sterne das Spielgerät. Steilpass auf Ove über rechts, der bei Omed gut aufgepasst hat, ebenfalls zur Grundlinie zieht, Zoran sieht, bedient und das 2:4 bejubeln darf. 61 Minuten waren da gespielt. Da sah doch gut aus.
Und fast hätte Ahrensburg direkt noch einen draufgesetzt. Dieses Mal setzt Lucas Omed ein, der im Duell mit dem Keeper aber knapp scheitert.
Dann wieder der VfL. Angriff über die rechte Seite, der Angreifer zieht nach innen, Idriss im Zweikampf zu ungestüm, der Gegenspieler fällt. Elfmeter.
Rethwischs Hieckmann tritt an, schießt, Haase lenkt den Ball sensationell an den Pfosten, der Ball springt nach innen, wo leider nur zwei Rethwischer warten und der Elfmeterschütze im Nachschuss trifft. 3:4 in der 64. Minute. Ganz ärgerlich.
Die Visiere waren jetzt offen. Bei Rethwisch nachvollziehbar, die lagen nunmal zurück. Anders beim RSK. Anstatt nun defensiv für mehr Stabilität zu sorgen, gab es auch weiterhin nur eine Richtung. Angesichts des großen Platzes, dem für die Kunstrasenkicker vom roten Stern ungewohnten Geläuf und den teilweise Quadratkilometer großen Lücken zwischen der Angriffsreihe und dem Rest des Teams nicht unbedingt die cleverste Variante.
So kam Rethwisch nun immer wieder zu Konterchancen, welche mal durch Unvermögen, mal durch schieres Glück nicht zum Ausgleich führten.
Das Heimteam hatte weniger Glück. Nach einigen guten Situationen des VfL kam der RSK auch mal wieder gefährlich in den gegnerischen Strafraum. Omed wird rechts geschickt, bringt den Ball am Keeper vorbei an den linken Pfosten, wo Farhad heranrauscht und zu seinem zweiten Treffer verwandelt. 3:5, 79. Minute.
Wiedermal ganz berauscht von sich selber, macht der RSK sich das Leben erneut im direkten Anschluß schwer. Anstoß, Rethwischs Kopp bekommt den Ball vor dem Strafraum, läuft eigentlich einfach nur gerade auf das Tor zu, die Defensive bekommt ihn aber nicht gestoppt und im Duell mit Haase behält er ebenfalls die Oberhand, womit es weniger als eine Zeigerumdrehung nach dem RSK-Treffer 4:5 steht. Unfassbar…
Die Phasen nach Gegentreffern sind bei der Zweiten aber ja glücklicherweise oft besser, als die nach eigenen Toren. Zweimal kommt Zoran noch zu Torchancen, erhöht sein Torekonto aber nicht mehr weiter. Rethwisch kommt nicht mehr zu erwähnenswerten Momenten, womit nach strapaziösen 95 Minuten auch diese Partie ihr natürliches Ende findet.
Vorne Hui, hinten Pfui. Für die neutralen Zuschauer*innen sicher ein unterhaltsames Spiel. Für alle, die es mit einem der beteiligten Teams halten die reine Folter.
Die Zweite steht nun nach 9 Spielen bei 6 Siegen, einem Remis und zwei Niederlagen. Das liest sich natürlich stark. Auch im Schnitt drei Treffer sind eine Hausnummer. Weshalb trotzdem nicht alles eitel Sonnenschein ist, steht auf der zweiten Seite der letztgenannten Statistik. 17 Gegentreffer, also nur ganz knapp unter zwei pro Spiel, sind angesichts der bisher bespielten Gegner einfach zu viel. Denn von den bisherigen Top-5 ging es erst gegen den SVTB und den FC Ahrensburg II. In den Spielen gab es ein Remis und eine Niederlage. Gegen Union Oldesloe und die vermutlich stärker als deren Erste einzuschätzende Zweite des SVTB geht es erst noch. Und auch das punktverlustfreie Rümpel kommt noch. Gegen diese Gegner wird es nicht reichen, wenn die Abwehr ihre zwischenzeitlich sicher vorhandenen Unkonzetriertheiten ablegt, gegen diese Gegner heißt es – wie eigentlich immer – die Stürmer sind die ersten Abwehrspieler. Attitüden, wie nach Ballverlusten genervt abdrehen und stehenbleiben, kann sich dann niemand erlauben. Dann wird es richtig teuer.
Aufstellung: Marco (Friedemann) – Max, Haase, Jonas, Idriss – Ove, Lucas, Farhad, Danny, Marcel (Omed) – Zoran
Bank: Ingo, Lasse
Nach diesem Spiel geht es für den RSK erstmal auf Gedenkstättenfahrt nach Krakau und Ausschwitz. Aus diesem Grund finden am kommenden Wochenede keine Spiele statt.