Bereits am Freitagabend reiste die Erste zum ihrem zweiten Ligamatch zur SG Dänisch-Müssen. In Begleitung einer handvoll Ahrensburger Supporter*innen erwartete das Team von Torge und Chris ein feiner Rasenteppich, 15°C und kaum eine Wolke am Himmel. Die äußeren Bedingungen standen einem erfolgreichen Auswärtsauftakt schon mal nicht im Weg. Auch der Spielberichtsbogen ließ diese Hoffnung auf den ersten Blick durchaus zu. Unter Berücksichtigung des Wissens um den doch sehr heterogenen Trainingsstand wich der Optimismus minimal einem gesunden Pragmatismus: Es waren auf jeden Fall genug Spieler da. Der Rest wird sich zeigen müssen.
Und zunächst schien es so, als dürfe man optimistisch bleiben. Die Gastgeber standen mit Anpfiff sehr hoch und versuchten so einen kontrollierten Aufbau zu verhindern. Das führte zwar von Beginn an zu einer gewissen Hektik, aber die Sterne schafften es in den ersten Minuten die vorderste Linie – mal mit Glück, mal mit Können – zu überspielen. Die erste erwähnenswerte Offensivaktion ging dann auch auf das Ahrensburger Konto. Angriff über links, der in einem Foulspiel der SG mündete. Finn schnappt sich den Ball und versucht es von links ca. 20 Meter von der Grundlinie direkt. Der Ball geht aber direkt auf den Keeper.
Dann war Dänisch-Müssen dran. Auch ihr erster Angriff wird über links vorgetragen. Der Flankenversuch verunglückt zwar, wird aber gefährlich und segelt knapp am rechten Winkel vorbei.
Und auch der nächste Versuch gehört der SG. Aus knapp 25 Metern, etwas rechts vor dem Strafraum versucht es ein Angreifer einfach mal. Den Aufsetzer kann Lars aber parieren.
Jetzt war Ahrensburg wieder an der Reihe. Infolge einer unübersichtlichen Situation links vor dem Müssener Strafraum kommt der Ball zu Martinio, der aus der Distanz draufhält, aber dabei ebenfalls scheitert.
Auch wenn es sich bis hierhin und auch weiterhin halbwegs ausgeglichen lesen mag, das Heimteam bekam das Spiel immer besser unter Kontrolle und bestimmte spätestens nach 10 Minuten die Partie. Die meisen RSK’ler wirkten seltsam passiv. Während der Gegner wirklich jede Situation mit vollem Einsatz anging, fehlte auf der anderen Seite in vielen Situation die nötige Konsequenz. Vielleicht wirkte es auch nur so und die Sterne waren einfach ein wenig beeindruckt von der bemerkenswerten Präsenz ihrer Kontrahenten.
Es folgte ein weiterer Weitschuss der Gastgeber, bevor diese eigentlich hätten in Führung gehen müssen.
Ballverlust im Spielauf des RSK, ein schneller Pass halblinks in den Raum und plötzlich stand Haase allein gegen drei Angreifer. Er schaffte es den Ballführenden so zu bedrängen, dass er keine Möglichkeit hatte die Kugel in die Mitte zu bringen und gewann dann den direkten Zweikampf und klärte die Situation bärenstark! Aber das Prinzip des Angriffs können wir uns merken.
Nach einigen weiteren Minuten der Belagerung von Lars´ Strafraum konnte sich der Rote Stern nochmal kurz befreien. Jakob geht rechts steil, flankt in die Mitte, wo der Ball Omeds Kopf findet, des Versuch aber nicht auf´s Tor geht. Finn kommt an die Kugel, aber die Abwehr kann zur Ecke kläeren. Diese bringt nichts ein.
Kurz darauf wieder Angriff über rechts. Omed setzt sich durch und bringt das Leder auf den zweiten Pfosten, wo Finn relativ blank zum Abschluss kommt. Drüber.
Leider sollte es das nun erstmal mit erwähnenswerten Ahrensburger Offensivbemühungen gewesen sein.
Anders beim Gegner. Die wollten ihre Feldüberlegenheit nun auch in Zählbares ummünzen und das gelang ihnen quasi im direkten Gegenzug der zuletzt beschriebenen RSK-Chance.
Dänisch-Müssen spielt sich schnell nach vorne, ein Angreifer nimmt links vor dem Strafraum mit Ball Tempo auf, dringt in selbigen ein, Haase wieder bemüht den Ball in die Mitte zu verhindern, was dieses Mal leider mißlingt und der Abnehmer in der Mitte vergleichsweise unbedrängt auf 1:0 stellen kann. 20 Minuten waren da gespielt und es hatte sich leider abgezeichnet.
Und die Gastgeber direkt weiter druckvoll.
Einen hübsch herauskombinierten Flachschuss aus dem Rückraum konnte Lars dann parieren und einer weiterer Fernschuss verfehlte das Tor bevor sich das Heimteam wieder an sein bekanntes Rezept erinnerte. Angriff RSK, Ballverlust in der gegnerischen Hälfte, ein Pass in die Tiefe und wieder steht es 1 gegen 3. Erneuter einfacher Querpass und wieder klingelt es. 2:0 nach 32 Minuten.
Und kurz darauf der nächste Versuch, dieses Mal ohne Glück.
Es folgen ein paar Ecken und einer Freistoß für den RSK, den Finn knapp links neben das Tor setzt. Nicht dass es dem Spielverlauf entsprochen hätte, aber es vielleicht wäre dann beim ein oder anderen die Brust wieder etwas rausgegangen. So musste man leider weiterhin zugeben, dass der Gegner den Sternen einfach den berühmten Schneid abgekauft hat.
Nicht nur, aber auch durch eine robuste Spielweise, die bis wenige Minuten vor der Halbzeit zumindest weitestgehend im Rahmen blieb.
Angriffsversuch des RSK, Niki wird rechts auf Höhe der Mittellinie ins Laufduell um den Ball geschickt, beide ziehen durch, aber nur Niki bleibt liegen.
Das lobende: “Sauber, Kevin!” durch Mitspieler an seinen Gegenspieler, bewerten wir an dieser Stelle einfach mal nicht. Sasha musste Niki ersetzen.
Und als wäre das nicht genug, fällt auch noch unmittelbar danach das 3:0. Müssen im Ahrensburger Strafraum, die Defensive bekommt die Kugel nicht sauber geklärt, der Ball wird wieder links in den Richtung Grundlinie gespielt, es folgt der obligatorische Querpass und in Minute 43 steht es 3:0.
Und es sollte noch dicker kommen.
Das Spiel wurde nun härter und der Körperlichkeit der Gastgeber hatten die Sterne oft wenig entgegenzusetzen. Innerhalb weniger Sekunden führte das entsprechende Zweikampfverhalten dann dazu dass plötzlich Subski im Mittelkreis und Jakob an der rechten Außenbahn lagen und behandelt werden mussten. Während Katja den RSK-Kapitän wieder zu flicken versuchte, versuchte die Physiotherapeutin der Müssener dasselbe bei Jakob. Vielen Dank an dieser Stelle für den Einsatz. Aber während Subski nach ein paar Minuten weiterspielen konnte, musste mit Jakob der zweite RSK`ler innerhalb von 5 Minuten verletzt das Spiel verlassen. Leider sah es bei Jakob auch nicht wirklich gut aus und er wird seinem Team vermutlich eine längere Zeit fehlen. Gute Besserung!
Bevor noch mehr passieren konnte erlöste der Unparteiische die Sterne vorerst und pfiff zur Halbzeit.
Nichts genaues weiß man nicht, aber es soll in der Kabine wohl etwas lauter geworden sein. Angesichts der teilweise ziemlich blutleeren Vorstellung durchaus nachvollziehbar. In der Pause ersetzen Malte und Moritz den verletzten Jakob und Finn.
Auch wenn das Heimteam nach wenigen Minuten und vor allem nach bekanntem Muster direkt wieder gefährlich vor Lars auftauchen konnte, veränderte sich der Charakter des Spiels nun. Nicht dass es spielerisch viel besser wurde, wobei es schon so wirkte als würde sich der ein oder andere nun etwas mehr zutrauen, aber immerhin schien sich der Wille nun dem der Gastgeber anzunähern. Angesichts des klaren Halbzeitstandes durchaus erwähnenswert.
Es folgten kleinere Gelegenheiten auf beiden Seite, ohne dass es für einen der Fänger wirklich gefährlich wurde. Für den RSK hatte Subski noch die zunächst beste nach einer Ecke. Sein Kopfball sorgte aber nicht für den Anschluss.
Es wurde nun nickliger und die Vielzahl an Unterbrechungen erhöhten die Attraktivität der Partie nicht zwingend. Positiv zu erwähnen ist, aber dass Torges Wechsel ihre Wirkung zeigten. Sasha verteidigte hinten bissig und Malte schmiss sich vorne in jedes sich bietenden Getümmel. Außerdem bemühte sich Omed immer wieder offensiv Akzente zu setzen und trotz teilweise doppelter bis dreifacher Bewachung konnte er sich immer mal wieder ein wenig befreien.
Leider stellten sich auch die Verteidiger darauf ein und beackerten ihn mit allen legalen und auch dem ein oder anderen illegalen Mittel.
Das nun insgesamt von beiden Teams körperlicher geführte Match sorgte langsam aber sicher nun auch dafür, dass es im Laufe der Spielzeit immer hitziger wurde. Der negative Höhepunkt wurde dann 20 Minuten vor dem Ende erreicht. Omed geht auf rechts durch, seine Gegenspieler komm mit Tempo und setzt zu einer eigentlich wunderschönen Grätsche an. Dabei räumt er aber Omed – zumindest von der Seitenlinie aus beurteilt völlig unnötig – vollständig ab. Es kommt zur Rudelbildung, da die eine Seite ein Nachtreten Omeds und die andere den Versuch eines Kopfstoßes durch den Verteidiger gesehen haben will. Richtig nachzuvollziehen ist beides nicht. Um die Situation etwas zu entschärfen und seinen Spieler zu schützen bringt Torge Steven für Omed, dessen Laune nach der Grätsche zu verstehen ist. Aber ob der Schiedsrichter das auch so sieht, ist zumindest zu bezweifeln.
Insgesamt wird nun kaum mehr Fußball gespielt. Viele hakelige Situation, kleinere und weniger kleine Fouls auf beiden Seiten. Gute 10 Minuten dauerte es bis der Ball wieder mehr im Mittelpunkt stand.
Zunächst durften sich die Gastgeber versuchen. Nach einem starken langen Ball links in den Strafraum prüft der Angreifer Lars, der parieren kann.
Kurz darauf dann auch noch eine gute Gelegenheit für den RSK. Nach einem Stockfehler in der Müssener Abwehr kommt der Ball zu Malte, der plötzlich allein vor dem Keeper steht, der wiederum den Winkel stark verkürzt und den Schuss abwehren kann. Finn, mittlerweile wieder für Subski auf dem Feld, hat die Chance auf einen Nachschuss, zieht aber nicht durch. Schade. Das hätte zumindest der Ehrentreffer sein dürfen.
Den Schlusspunkt setzt dann nochmal Dänisch-Müssen. Im Mittelfeld nimmt ein Spieler Fahrt auf und hält trocken aus 25 Metern drauf. Und auch wenn die Kugel knapp vorbei geht, war das ein schöner letzter Versuch.
Kurz danach war Ende.
Die SG Dänisch-Müssen verdient sich vor allem im ersten Durchgang die drei Punkte und auch das Ergebnis in der Höhe.
Nachdem der RSK im ersten Durchgang kaum in der Lage war dem Gegner etwas entgegenzusetzen wurde im zweiten Durchgang zumindest der Kampf angenommen. Spielerisch war es aber über 90 Minuten zu wenig. Auch solche Spiele passieren und die Saison hat gerade erst begonnen. Ab Montag gilt es dann aber eben dafür zu sorgen, dass am nächsten Sonntag ein anderer RSK auf dem Platz in Nützen steht. Dass das Team dazu in der Lage ist, hat es in der Vorbereitung gezeigt.
Aufstellung: Lars – Niki (Sasha), Haase, Konsti, Danny – Subski, Martin, Farhad, Omed (Steven), Finn (Malte) – Jakob (Moritz)
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